- Neue Wilde
- Neue Wilde,Junge Wilde, Bezeichnung für Maler, die seit Ende der 1970er-Jahre mit einer Malerei in Erscheinung traten, die durch radikale Ausschöpfung malerischer Möglichkeiten, v. a. durch eine aggressive Farbigkeit, und eine teilweise Rückkehr zur Gegenständlichkeit gekennzeichnet ist. Der Name deutet auf die Verwandtschaft zu den französischen Fauves (»Wilde«) hin. Bekannt wurden in der Bundesrepublik Deutschland v. a. die Gruppen in Berlin (»Heftige Malerei«) mit R. Fetting, H. Middendorf, Salomé (* 1954), Bernd Zimmer (* 1948) und in Köln (»Mülheimer Freiheit«, 1983 aufgelöst), u. a. mit H.-P. Adamski, W. Dahn und G. J. Dokoupil, außerdem Elvira Bach, M. Kippenberger, Volker Tannert (* 1955) und der Schweizer M. Disler. Parallel dazu entwickelten sich in der DDR mehrere Künstlergruppen, die sich bewusst von der Glätte und Erstarrung des sozialistischen Realismus absetzen wollten: Gruppe »Clara Mosch« in Karl-Marx-Stadt (C. Claus, T. Ranft, Dagmar Ranft-Schinke, M. Morgner, G.-T. Schade), »Lücke-TpT« in Dresden (u. a. A. R. Penck und Harald Gallasch, * 1949) und der »1. Leipziger Herbstsalon« (u. a. Frieder Heinze; * 1950, Olaf Wegewitz, * 1949; Lutz Dammbeck, * 1948; Hans-Hendrik Grimmling, * 1947); auch W. Libuda, Angela Hampel (* 1956) und T. Wendisch gehörten zu diesem Umkreis der Neuen Wilden.Vergleichbare Tendenzen zeigen in Italien die Arte Cifra (Transavanguardia), in Frankreich die »Figuration libre« (J.-C. Blais, Robert Combas, * 1958, Hervé di Rosa, * 1959), in den USA »New image painting« (J. Schnabel, D. Salle) und Patternpainting.Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:Neoexpressionismus und Neue Wilde: Sozialkritik und Sinnlichkeit
Universal-Lexikon. 2012.